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Grussworte

der Gemeinde Reinach &

vom Verein «366 x 850 Joor Rynach»

Dr. Melchior Buchs

Gemeindepräsident von Reinach
OK-Präsident des Vereins «366 x 850 Joor Rynach»

Lassen Sie sich vom «366 x 850 Joor Rynach»-
Jubiläumsvirus anstecken!

Liebe Reinacherinnen und Reinacher

Reinach durchlebte seit der erstmaligen Erwäh­nung im Jahre 1174 eine wechselvolle Geschichte, bis es im Jahr 1815 zur Eidgenossenschaft und 1833 mit der Kantons­tren­nung zum Kanton Basel-Landschaft stiess.

Reinach erlangte dabei Bedeutung, weil es zur Stadt Basel hielt und gegen die Kantonsteilung war. Nach der Entschei­dungsschlacht vom 3. Au­gust 1833 bei der Hülf­tenschanze richteten die siegreichen Baselland­schäftler Milizen in Rei­nach grosse Verwüstun­gen an und erschossen den Gemeindepräsiden­ten. Seine Sonderrolle büsste Reinach lange Zeit mit der Bedeutungslosig­keit als reines Bauern­dorf.

Erst ab 1907 mit der In­be­triebnahme des Trams Basel – Aesch, dem heu­tigen 11er, begann die Entwicklung von Reinach als Wohnort, zuerst be­scheiden, ab den 50er-Jah­ren stürmisch. Die Be­völkerungszahl wuchs von 3’475 im Jahr 1950 über 18'000 (1980) auf heute gut 20'000. Rei­nach ist nach Allsch­wil die zweit­grösste Gemein­de im Kan­ton. Keine an­de­re basel­land­schaftliche Gemeinde erlebte in der Nach­kriegs­zeit eine der­art starke Zu­nahme.

Hat Reinach deshalb sei­ne Identität verloren? Nein! Reinach lebt! Es ist keine «Schlafstadt». Reinach ist Wohn- und Arbeitsstandort. Davon zeugen die rund 12'000 Arbeitsplätze und die Tatsache, dass Reinach mehr Zu- als Wegpendler zählt.

Mit Endress+Hauser hat sich in Reinach eine der in­novativsten Firmen der Schweiz im Industriebe­reich zu einem Konzern mit weltweit rund 16'000 Mitarbeitenden ent­wi­ckelt. Auch weitere Fir­men mit bekannten Na­men haben Reinach als Standort gewählt.

Über 100 Vereine mit ei­nem breiten Angebot und vielen Aktivitäten, tra­di­tionelle Anlässe wie zum Beispiel die Fas­nacht, Chäppelihäx & Fungge­füür, Banntag, Maibaum­feier, das Jazz Weekend und Kunst in Reinach, oder das Gar­ten­bad, an­dere Freizeit­anlagen und eine land­schaftlich wun­derbare Umgebung sor­gen dafür, dass wir uns in Reinach wohl und daheim fühlen.

Auch dank seinen mo­der­nen Verwaltungs­struk­tu­ren gehört Rei­nach heute zu den Vor­zeigegemein­den im Kanton Baselland.

Reinach braucht weder eine Diskussion über sei­ne Identität noch darü­ber, ob es ein heimeliges Dorf oder eine hässliche Agglomerationsgemeinde sei, ob es ein «Kaff mit Pfiff» oder die «Stadt vor der Stadt» ist.

Reinach ist so, wie wir es alle sehen und erleben!
Genau das ist auch die Idee für das Jubiläumjahr unter dem Motto «366 x 850 Joor Rynach». Wir werden Reinach wäh­rend 366 Tagen in seiner gros­sen Vielfalt zeigen. Das Organisationsko­mitee des Vereins «366 x 850 Joor Rynach» hat zusammen mit den lokalen Vereinen, Institu­tionen und Firmen in Reinach ein einmaliges Jahresprogramm mit über 100 Veranstaltun­gen und dem «Rynach Fescht» vom 13. – 15. September als Höhe­punkt zusam­men­gestellt.

Für die grosse Unterstüt­zung bei der Vorberei­tung und Durchführung des Jubiläumsjahres dan­ke ich allen Beteiligten herzlich.

«Rynach goht ab»!

Liebe Reinacherinnen und Reinacher, lassen Sie sich vom «366 x 850 Joor Rynach»-Jubiläumsvirus anstecken! Es ist garan­tiert ungefährlich.
Lassen Sie sich von den vielfälti­gen Aktivitäten inspirie­ren und freuen Sie sich über viele Begegnun­gen in Reinach!

Dr. Melchior Buchs


des Regierungsrats

des Kantons Basel-Landschaft

Monica Gschwind

Regierungspräsidentin und Vorsteherin der Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion des Kantons Basel-Landschaft

850 Jahre Reinach –
was für ein stolzes Jubiläum!

Liebe Einwohnerinnen und Einwohner der Gemeinde Reinach

Mit etwas über 20'000 Ein­wohnerinnen und Ein- wohnern ist Reinach heu­te die zweitgrösste Ge­meinde des Kantons Basel-Landschaft.

Lebendig, aufgeschlos­sen, traditionsreich und umgeben von Natur: Das alles ist Reinach. Die Bezeichnung «Die Stadt vor der Stadt» hat sich also zu Recht etabliert.

Dank guter Verkehrsan­bin­dun­gen erreichen Sie in nur wenigen Minuten das Gewimmel der Stadt Basel. Ebenso schnell sind Sie im Naherholungsge­biet der Reinacher Heide.

Trotz städtischer Grösse und einem pulsierenden kul­turellen und sportli­chen Angebot ist Reinach aber ganz Dorf geblieben. Hier kennen sich die Leu­te auf der Strasse, hier spielen Kinder auf Spiel­plätzen und in Gärten, hier wird gearbeitet und ent­spannt, hier fühlen Sie sich wohl.

Reinach hat seinen Ein­wohnerinnen und Ein­woh­­nern in jedem Lebens­­abschnitt und in jeder individuellen Situa­tion etwas zu bieten.

Mehrere Alters- und Pfle­ge­einrichtungen ermög­lichen einen angeneh­men Lebensabend im Grü­nen, und das vom Kanton unterstützte Wohn- und Bürozentrum für Körper­behinderte leistet einen wichtigen Beitrag an de­ren soziale und wirt­schaft­liche Integration.

Mit Kindergärten in allen Quartieren, fünf Primarschulstandorten und einem breiten ergänzenden ­Be­treuungsangebot ist das Dorf bei Familien sehr be­liebt. Im Lochacker ist auch der Kanton mit einer Sekundarschule in der lokalen Bildungs­landschaft vertreten.

Die Zusammenarbeit mit der Gemeinde bei der der­zeit laufenden Gesamt­sanie­rung des Schulareals ein­schliesslich der an­gren­­­zen­­den Turnhalle läuft übrigens hervor­ragend - als Bildungs­direk­torin freut mich das ganz spe­ziell!

Als Kulturdirektorin schätze ich an Reinach die vielfältigen lebendi­gen Traditionen, welche Sie, liebe Einwohnerinnen und Einwohner, pflegen und weiterentwickeln. Ein Highlight ist jedes Jahr die Reinacher Fasnacht. Neben dem Umzug ver­setzen auch «Fungge­füür» und «Chäppelihäx» die Zaungäste ins Stau­nen. Jeden Frühling tref­fen sich Hunderte für den traditionellen Banntag und die Maibaumfeier mit dem bekannten Bän­del­tanz. Zudem gibt das örtliche Heimatmu­seum seit 35 Jahren einen span­­nenden Einblick in das Leben der Reinacher Bevölkerung in früheren Zeiten.

Überdies hat die For­schung der Archäologie Baselland Gebäude­spu­ren zutage gebracht, die bis ins 6. Jahrhundert zurückreichen: so ist Reinach zur Schlüssel­fundstelle für die Entste­hungsgeschichte eines mittelalterlichen Dorfes ge­worden.

Auch im Sport ist die Ge­meinde seit Jahrzehnten mit einem äusserst akti­ven Vereinsleben vorne dabei – nicht zuletzt auch wegen der gut ausgebau­ten Infrastruktur. Neben vielen öffentlichen Anla­gen verfügt Reinach seit 2018 über ein sanier­tes Schwimmbad mit einem 50-Meter-Olympia­­-becken. Pünktlich zum 100-Jahr-Jubiläum des FC Rei­nach im Jahr 2021 konnte die neue Sportan­lage Fiechten mit zwei Kunst­ra­sen­feldern und einem Garderobe- und Restau­rationsgebäude in Betrieb genommen wer­den, welche auch der Kan­ton Basel-Landschaft mit einem substanziellen Bei­trag aus dem Swisslos Sportfonds unterstützt hat. Der Reinacher Sport­ve­rein bietet ein breites polysportives An­gebot und steht kurz vor dem 100-jährigen Jubi­läum. Weitere Vereine wie der Eishockeyclub Red Lions Reinach, der Turnverein Reinach, der Armbrust­schützen­verein Reinach-Birseck und der Ski-Club Reinach runden das sport­l­iche Angebot in der Gemeinde ab.

Diese attraktiven Stand­ortfaktoren machen Rei­nach heute zu einem für den Kanton zentralen Entwicklungsgebiet. Ein starkes lokales Ge­werbe mit zahlreichen KMU, aber auch interna­tionale Unternehmen wie Endress+Hauser sorgen für Arbeitsplätze und die Möglichkeit, Leben und Arbeiten an einem Ort zu vereinen.

Ich wünsche Ihnen im kommenden Jubiläums­jahr und in Zukunft viel Freude beim Entdecken Ihrer pulsierenden Ge­meinde, beim Genies­sen und Feiern der Aktion «366 x 850 Joor Rynach».

Monica Gschwind
Regierungspräsidentin und Vorsteherin der Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion des Kantons Basel-Landschaft

Regierung BL

Bildlegende: (von links nach rechts): Regierungsrat Thomi Jourdan, Vize-Regie­rungspräsident Isaac Reber, Regierungspräsidentin Monica Gschwind, Regierungsrat Anton Lauber und Regierungsrätin Kathrin Schweizer, Landesschreiberin Elisabeth Heer | Fotos: Dominik Plüss


des Einwohnerrates

der Gemeinde Reinach

Aram Naderi

Einwohnerratspräsident
(bis 30.06.2024)

Vom Dröpsli zum Dääfeli

Im Sommer 1998 zog mei­ne Familie aus dem ruhi­gen Würzenbach direkt am Vierwaldstädtersee in Luzern ins Baselbieter Reinach. Damals war ich gerade zehn Jahr alt, das mittlere von drei Kindern, und der Wegzug aus mei­nem gewohnten Umfeld war sichtlich schmerzhaft. Hinzu kam, dass der Kan­tonswechsel mich eine Woche Sommerferien kostete, Da die Schulfe­rien in der Schweiz nicht überall gleichzeitig be­ginnen. Alles in allem also kein einfacher Start in diesem «Kaff mit Pfiff» – wie sich Reinach damals rühmte.

Wer solch einen Umge­bungswechsel sel­ber er­fahren durfte, kann viel­leicht nachempfinden, wie fremd man sich in sei­nem eigenen Land fühlen kann. Für mich war es je­denfalls unverständlich, was meine Klassenkame­ra­din­nen und Klassenka­me­raden denn so amü­sant an meinem «Heubür­zel» fanden und was sie meinten, wenn sie mir ein «Dääfeli» anboten.

Es dauerte jedoch nicht lange, bis ich wirklich an meinem neuen Wohnort ankam: Erst besuchte ich die Primarschule Weiher­matten und dann absol­vierte ich die Sekundar­stufe im Bachmatten und im Lochacker.

Unterdessen machte ich natürlich auch neue Bekanntschaften. Mit anderen Worten: Reinach wurde mein neues Zuhause.

Heute, 25 Jahre später, kann ich auf eine glück­liche, behütete Kindheit und Jugend zurück­blicken: mit Abenden, an denen ich gefahrlos lange draussen Versteckis spie­len konnte, Hobbys, die ich für mich entdecken und ausüben durfte, und geschlossenen Freund­schaf­ten, die bis zum heutigen Tag anhalten.

So kann ich auch jetzt noch nachvollziehen, warum ich mit dem Erreichen meiner Volljährigkeit und der Schweizer Einbürge­rung Reinach als meinen Heimatort wählte.

Doch nicht nur ich, son­dern auch Reinach scheint in dieser Zeit er­wachsen(er) geworden zu sein. Aus dem «Kaff mit Pfiff» ist eine «Stadt vor der Stadt» geworden. Vieles hat sich in den wenigen Jahren verän­dert, aber auch vieles ist gleichgeblieben – so grüsst man sich auch heute noch auf der Stras­se, obwohl man sich nicht kennt.

Unzählige meiner dama­ligen Mitschülerin­nen und Mitschüler sind auch jetzt noch auf den Reina­cher Strassen anzu­tref­fen, sei es für die Ar­beit, für den Besuch ihrer Familie oder weil sie hier noch immer wohnhaft sind.

Dieses Gefühl der Ge­mein­schaft überzeugt mich davon, dass Reinach auch in Zukunft für junge Heranwachsende ein Zuhause sein wird, wie es für mich eins war und ist. Dass ich für eben dieses Zuhause seit nun über fünf Jahren im Einwoh­nerrat tätig sein darf, macht mich stolz, dass ich letzten Juni zu dessen Präsident gewählt wor­den bin, ehrt mich be­sonders.

Mit dem 850. Jubiläum feiern wir gemeinsam die Erfolgsgeschichte Rei­nachs, aber auch die Erfahrungen und Ge­schich­ten, die jede und jeder Einzelne von uns mit dieser Stadt verbin­den.
In diesem Sinne wünsche ich der gesamten Rei­nacher Bevölkerung, ob alteingesessen oder neu angekommen, ein ereig­nis­reiches und spannen­des Jubiläumsjahr.

Ich bin dankbar, dass ich vor 25 Jahren Teil dieser Gemeinschaft werden durfte – auch wenn ich noch heute denke, dass mir meine abhandenge­kom­mene Woche Ferien weiterhin zusteht.

Aram Naderi